Manchmal ist es einfach an der Zeit: Etwas Neues muss her, die Wohnung will umgestaltet werden. Neue Farben, neue Möbel - die Gründe für den Wunsch nach Veränderung sind vielfältig. Ausgelöst und begleitet werden sie in der Regel von einer Art Aufbruchstimmung. Eine spannende Phase, die jeder für sich in vollen Zügen genießen sollte. Dieser Artikel liefert viele Infos und Tipps zum Thema "Wohnung neu gestalten".


Landhausstil, Böhringer Friedrich©Wikipedia;                                         Kolonialstil, Devon Janse van Rensburg ©Unsplash;                                            Shabby Chic©Wikipedia



Welcher Wohnstil passt eigentlich zu mir?

Drei völlig unterschiedliche Wohnstile liegen aktuell im Trend: Der Stilmix, der Naturlook und der Mut zur Farbe. Es lässt sich auf die Schnelle kaum herausfinden, welcher Wohnstil am besten zur eigenen Persönlichkeit passt. Es gibt aber Möglichkeiten, sich dem perfekten Zuhause deutlich anzunähern - mit ein bisschen Zeit und Geduld einerseits und viel Empathie für sich selbst andererseits. Was spricht mich an? Wo schlägt mein Herz höher, wann fangen meine Augen an zu leuchten? Einrichtungsideen im Internet können hier ebenso hilfreich sein wie lockere und entspannte Streifzüge durch unterschiedliche Möbelhäuser.

Wer sich zum Stilmix hingezogen fühlt, sollte auf einen homogenen Background für die einzelnen Stücke achten. So lassen sich einzelne Einrichtungsgegenstände gezielt hervorheben, Chaos und Beliebigkeit wird effektiv vermieden. "Stilbruch" ist hier das Zauberwort, und der will gekonnt durchgeführt werden.

Beim Naturlook dominiert massives Holz in Verbindung mit Wolle und Leder. Die Patina verändert sich im Laufe der Zeit und entfaltet so den wahren Charakter der neuen Einrichtung. Geölte oder lasierte Holzoberflächen lassen sich perfekt mit weißen Wänden und hellen Böden kombinieren. Hoch glänzende Möbel und Kunststoff sollte möglichst vermieden werden, und auch zu scharfe Kontraste stören das Konzept. Feine Akzente sind hier die bessere Wahl.

Mut zur Farbe heißt: Bewusster Einsatz der einzelnen Töne, damit es stimmig bleibt und es nicht in kunterbuntes Chaos umschlägt. Ein geschlossenes Bild entsteht, wenn eine Wand in einem bestimmten Ton gestrichen wird und dieser sich in unterschiedlichen Deko-Elementen wiederfindet. Zu knallige Farben sollten vermieden wird - der Effekt nutzt sich sehr schnell ab, der neue Wohnstil fühlt sich unangenehm an. 



So findet sich das passende Farbkonzept

Farbe verleiht einem Raum Persönlichkeit und schafft Wohnlichkeit und Atmosphäre. Mit ihr lassen sich kleine Räume optisch vergrößern oder schlauchartige Zimmer stauchen. Farbe kann beruhigen, stimulieren oder Behaglichkeit verströmen. Doch wie finde ich mein ideales Farbkonzept? Hier lohnt sich tatsächlich ein Blick auf die bisherige Einrichtung: Was gefällt bisher und was muss unbedingt bleiben? Sind zum Beispiel die Möbelstücke gefunden, die man nicht mehr missen möchte, kann auf deren Stil und Erscheinungsbild aufgebaut werden.

Farben lassen sich auf unterschiedlichste Weise kombinieren. Zu den‌ 
Trendfarben zählen aktuell Altrosa und Nudetöne in Verbindung mit edlem Grau. Schoko- und Karamellfarben bilden die perfekte Basis für Ton-in-Ton-Konzepte. Eine weiße Grundeinrichtung harmoniert wunderbar mit Camel und Petrol - je nachdem, welcher Ton einen mehr anspricht. Experimentierfreude ist durchaus gefragt, denn häufig ist das Ergebnis verblüffend und übertrifft die Erwartung deutlich. 






Wandgestaltung mit Wow-Faktor: So geht's

Bei der Gestaltung der Wände ist eine Art ganzheitliche Betrachtung gefragt. In welcher Farbe sollen die Wände gestrichen werden? Wie wirken diese Farben sich auf die gesamte Einrichtung aus? Wie groß ist die jeweilige Wand? Darf sie kräftig bebildert oder sollen eher kleine Akzente gesetzt werden? Stehen Möbel davor? Welche?

Wände in sehr hellen Farbtönen wie Weiß, Creme, Rosé, Lindgrün etc. lassen sich hervorragend mit Bildern bestücken. Erscheinen Bilderrahmen und Motiv Ton in Ton und bilden gemeinsam einen starken Kontrast zur Wandfarbe, ist der Effekt einmalig. Unterschiedlich große Bilder lassen die Wand lebendig erscheinen, sofern ein Konzept ersichtlich ist. Andernfalls wirkt das Zusammenspiel eher konfus.

Wände in kräftigen Farben bringen starke Kontraste in den Raum. Bei kleinen Räumen sollte maximal eine Wand in einer dunkleren Farbe gestrichen werden. Diese kann als Hintergrund für eine faszinierende Deko fungieren, zum Beispiel für Wandtattoos in Kontrastfarben. Feine Lichterketten an einer anthrazit- oder schokofarbenen Wand sind nur eine der zahlreichen Möglichkeiten.






Retro Wohnstil, John-Mark Smith©Unsplash;                                                                                 Vintage,Tyler Nix ©Unsplash;                                                           Stilmix, Filios Sazeides ©Unsplash



Stimmungsvolles Licht


Apropos Licht: Wird es gezielt eingesetzt, ist die Wirkung zum Teil schon dramatisch, zumindest aber verblüffend! Wohl überlegt platzierte Lichtquellen erzeugen jede erdenkliche Atmosphäre. Einzelne Bereiche lassen sich akzentuieren, Lichtinseln entstehen zum Beispiel im Erker. Highlights heben besondere Einrichtungsstücke hervor. Indirektes Licht verströmt Ruhe und Behaglichkeit.

Räumen mit viel Aktivität tut eine voluminöse Beleuchtung gut. Dazu zählt vor allem die Küche. Das Schlafzimmer dagegen profitiert als Erholungszone eher von gedämpftem Licht. Ein Dimmer ist in solchen Räumen Gold wert.

Gerade in den letzten Jahren ist zur Lichtgestaltung eine weitere Komponente hinzugekommen: die Farbe. Moderne LEDs ermöglichen die Illumination der Wohnräume in den unterschiedlichsten Farbnuancen. Von Himmelblau über Moosgrün bis hin zu knalligem Rot lassen sich zahlreiche farbliche Stimmungen erzeugen. 








Stimmige Dekoration als Sahnehäubchen

Die Dekoration der Wohnung sollte keinesfalls vernachlässigt werden, denn sie gibt den Räumen den letzten Schliff. Hier gilt: Erlaubt ist, was dem Bewohner gefällt: Grüne und kräftig blühende Pflanzen, fröhlich-bunte Kissen oder Bilderrahmen, neckische Pompons oder zarte Wandtattoos - der Kreativität sind keinerlei Grenzen gesetzt. Auch hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, an die Gestaltung heranzugehen.

Ein stimmungsvolles Gesamtbild ergibt sich zum Beispiel dann, wenn sich einzelne Farbtöne wiederholen, zum Beispiel das Lindgrün der Tür im Muster des Teppichs oder das helle Apricot der 
Jalousien in einer schlanken Blumenvase. Alternativ dazu bieten sich veritable Stilbrüche an, zumal diese nicht selten als überraschender Blickfang fungieren. Ein Glas im Vintage-Stil mit getrockneten Kräutern verleiht dem modernen Glastisch mit Chrom‌gestell auf jeden Fall das gewisse Etwas. Aber auch das trendige Colour Blocking wird immer beliebter. Dabei werden zum Beispiel Komplementärfarben wie Blau und Gelb gekonnt miteinander kombiniert. Auch bisherige "Tabus" werden inzwischen gern in Szene gesetzt, zum Beispiel Orange und Pink.

Weitere Beispiele für Colour Blocking:
- rote und gelbe Kissen auf einem mintgrünen Sofa
- orange Vorhänge zum türkisfarbenen Sessel
- gelber Sessel auf blauem Teppich

Wer bei diesem Konzept dennoch eine gewisse Ruhe hineinbringen möchte, sollte das neutralisierende Weiß ins Spiel bringen. Vor einer weißen Wand entfaltet sich das kräftige Farbenspiel ohnehin nochmal so gut!

Unabhängig von der Farbzusammenstellung gilt: Ein kleiner Raum wirkt schnell überladen, wenn man es mit der Deko übertreibt. Je größer das jeweilige Zimmer ist, desto großzügiger dürfen die Deko-Highlights darin verteilt werden.



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Elke Jordan
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